Silent Lucidity III: Eigenbau

Willkommen zurück zu Teil 3 meiner Klartraum-Trilogie. Wer bis hierhin noch dabei ist, wartet vermutlich genau auf diesen Teil: nämlich meine (hier jedenfalls) vielbeworbene Eigenbau-Methodensammlung.
Dazu werde ich teilweise etwas weiter ausholen müssen. Ich bitte also um Nachsicht, wenn das hier nicht so direkt eine Anleitung als vielmehr eine allgemeine Betrachtung wird.

Zunächst die grundlegende Prämisse:

Träume sind die beste Grafikengine der Welt.

Alles weitere basiert ziemlich exakt auf der Art und Weise, wie man aus einem Konglomerat aus Shadern etwas macht, das man gern spielt. Spieleentwickler haben’s also einfacher, und da das nicht die einzige Anleihe aus der Digitalwelt ist, vermutlich auch alle anderen Computer-Geeks.

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Silent Lucidity II: Howto

Willkommen in Teil 2 meiner Trilogie über Klarträume. Schön, dass wir sie wieder an Bord begrüßen dürfen 😉
Wie ich bereits im ersten Teil angedroht habe, wird sich dieser Teil etwas von dem entfernen, was ich persönlich tue. Daher ist wohl auch damit zu rechnen, dass sich hier wenig Erfahrungsmaterial finden wird und dafür mehr Drittquellen. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn obwohl ich fast nichts davon selbst nutze sind die Grundlagen doch nach wie vor essentiell.

Ich werde mich aber trotzdem etwas kürzer fassen, denn so ziemlich alle Seiten zum Thema haben den gleichen Inhalt. Da muss es ja nicht noch eine geben 😉

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Silent Lucidity I: Einführung

Dieser Blog ist ja nicht grade dafür bekannt häufig neue Einträge zu haben. Damit einher geht auch sehr… ich sage mal „reduziertes“ Feedback. Umso erstaunlicher ist es dann, wenn ein einzelner Beitrag Reaktionen aus den verschiedensten und vor allem unerwartetsten Richtungen auslöst – so geschehen mit „Inception angewendet„. Das hat mich motiviert, das Thema Klarträumen und vor allem meine doch eher unkonventionellen Ansätze mal etwas weiter auszubreiten.

Das wird in Form einer als Trilogie angelegten Reihe passieren. Im ersten (diesem!) Teil werde ich ein paar einleitende Worte zum Thema verlieren, denn nicht jeder kennt das Konzept oder, was viel häufiger ist, glaubt, dass sowas wie Lucid Dreaming (wie Klarträumen englisch heißt) wirklich existiert. Später geht es dann um diverse Techniken, sowohl die verbreiteten als auch meinen davon stark abweichenden Ansatz. Gegebenenfalls auch mehr, wenn jemand einen interessanten Aspekt anspricht. Eine fünfteilige Trilogie wäre schon etwas schönes 😉

Eine schöne Einführung ins Thema bietet das WikiBook „Lucid Dreaming“, welches mir generell sehr gut gefällt. Das ist durchaus mehr als einen Blick wert, wenn man sich mit dem Thema auseinander setzen will. Trotzdem aber mal die Kurzfassung:
Wenn wir schlafen, durchlaufen wir dabei verschiedene Phasen. Dabei sinkt die Gehirnaktivität periodisch bis in den Tiefschlaf ab und steigt danach wieder an. In der flachsten Ebene davon – direkt zwischen Wachen und Schlaf – spielen sich Träume ab. Jede Nacht, bei jedem Durchlauf durch den Zyklus – ich erwähne das deswegen, weil wir uns an die wenigsten dann auch tatsächlich erinnern können; tatsächlich aber haben wir sogar mehrere Träume pro Nacht.
Normalerweise verarbeiten wir in Träumen Ereignisse und Eindrücke, die sich tagsüber angesammelt haben, ohne wirklich kontrollieren zu können, wie sich die Handlung entwickelt. Das Gehirn macht dabei etwas, was Literaten unter freier Assoziation verstehen würden. Normalerweise, denn mit ein wenig (oder auch mehr) Übung kann man eben das doch: die Handlung kontrollieren – den Film schreiben.

Genau darum geht es beim Klarträumen: (vollständige) Kontrolle des Traums, der Welt und aller Figuren. Also quasi ausgelebtem Gott-Komplex 😉 Der Namensteil „Klar“ bzw „Lucid“ bezieht sich dabei auf eine essentielle Tatsache: das Bewusstsein, zu träumen.
Hat man dieses erlangt, ist es möglich, das zu tun was fast alle als Kinder ziemlich oft gemacht haben: fliegen, interessante Orte besuchen (und erfinden) und viele weitere in der Realität nicht mögliche Aktionen.
Grund genug also, sich damit zu beschäftigen, oder?

Mein erster bewusster (pun intended) Kontakt mit Klarträumen war ein ziemlicher Zufall. Vor laaanger Zeit (ziemlich genau am 08.Juni 2007, sagt mein Miranda-Verlauf) bin ich im xkcd-Blag auf eine Artikel über Dream Typing gestolpert. Irgendwas hat mich jedenfalls dazu gebracht dem Thema mal etwas hinterherzurecherchieren, mit dem Ergebnis dass ich einmal quer durch die Wikipedia gewandert und bei Lucid Dreams gelandet bin. Irgendwann zu dieser Zeit hab ich dann auch endlich Silent Lucidity verstanden…
Jedenfalls hat das ausgereicht, um mich genug davon zu begeistern um wirklich mal Versuche dazu zu machen. Praktischerweise waren auch gerade Schulferien – ideale Vorraussetzungen also für Tests, die auch mal erfordern sinnlos lange im Bett zu bleiben.

Damals habe ich sehr viel zum Thema gelesen und bin dabei vielen Techniken begegnet, die aber alle irgendwie ähnlich waren, so dass die Versuche alle ähnlich erfolgreich waren: eine Glückstrefferquote von einem in zwei Wochen. Ich erwähne das hier deshalb, um denjenigen Lesern, die vielleicht schon Versuche hinter sich haben und wenig erfolgreich waren zu zeigen: ja, das ist völlig normal! Oder zumindest rede ich mir das gerne ein, denn die Alternative ist, dass ich irgendwas falsch gemacht habe. 😉

Im nächsten Teil folgt trotzdem eine Einführung in eben diese, denn um alles weitere verstehen zu können ist zumindest theoretisches Verständnis der diversen konventionellen Techniken doch notwendig: viele grundlegende Begriffe und Ideen leiten sich direkt aus ihnen ab. Außerdem werden wir sehen, dass nicht nur Künstler ziemliche Fans des Klarträumens sind.

Stay tuned.